Das Tropfkörperverfahren
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4. Tropfkörperverfahren
Das Tropfkörperverfahren
gehört zu den ältesten Abwasserreinigungsverfahren.
Bis Mitte der 60er-Jahre war es auch im kommunalen Bereich
verbreitet, da mit den dort meist für 1.500 bis
5.000 Einwohner ausgelegten Kläranlagen im Dauerbetrieb
gute Reinigungswerte erzielt wurden. In Kleinkläranlagen
kommt das Verfahren immer noch oft zum Einsatz, weil
die benötigten Komponenten sehr preiswert sind.
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Wie
funktioniert es genau?
Das Abwasser wird in zwei Kammern, die als Vorklärbecken
dienen, eingeleitet. Hier erfolgt die mechanische Vorreinigung:
Sink- und Schwimmstoffe, Öle oder auch Bratfett werden
zurückgehalten.
In der dritten Kammer befindet sich der Tropfkörper:
Er besteht in der Regel aus offenporiger Schlacke oder
anderem Schüttgut, das den Lebensraum für aerobe
Mikroorganismen bildet. Das Schüttgut liegt lose
auf einem Rost. Zumeist mit einer Pumpe wird das vorgereinigte
Abwasser von oben über das Schüttgut verteilt.
Je länger der nachfolgende Weg durch die Schlacke
ist, desto besser ist das Reinigungsergebnis. Das bedeutet,
die Behälter von Tropfkörperanlagen sollten
möglichst tief sein.
Da ein einmaliger Tropfkörperdurchlauf meist nicht
ausreicht, wird das Abwasser unterhalb vom Rost gepuffert
und dann häufig mit einer Tauchpumpe wieder über
eine Rohrleitung nach oben befördert, um sich abermals
über das Schüttgut zu ergießen. Dieser
Vorgang wiederholt sich noch einige Male, je nach Anlagenhersteller.
Dabei wird meist ein kleiner Teil des Abwassers zur Nachklärung
in die vierte Kammer befördert. Dort setzen sich
die mitgespülten überschüssigen Mikroorganismen
ab, bevor das Wasser die Anlage verlässt. Wichtig
für die Reinigungsleistung: Tropfkörperanlagen
werden nur in Ausnahmefällen extra belüftet.
Die Mikroorganismen auf dem Schüttgut bekommen den
nötigen Sauerstoff allein durch den Kamineffekt über
den Deckel der Anlage.
Welche Vorteile hat das Tropfkörperverfahren?
Kostengünstige Lösung mit tiefen Behältern
und Gruben
Akzeptable Reinigungsleistung bei ganzjährig unterbrechungsfreier
Nutzung
Reparaturfreundlicher Aufbau |
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